Tracht statt Trikot
Tracht statt Fußballtrikot – Warum junge Menschen zur Blasmusik finden
Wenn man an die Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen denkt, fallen vielen sofort Begriffe wie Fußballtraining, Feuerwehrjugend oder Tennis ein. Doch es gibt auch jene, die sich für etwas entscheiden, das auf den ersten Blick vielleicht etwas "anders" wirkt: die Blasmusik. Warum also greifen junge Menschen lieber zur Klarinette statt zum Kicker, zum Tenorhorn statt zum Tennisschläger? Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen der TMK Eben.
Wenn Kinderaugen leuchten...
Der erste Funke springt oft an unerwarteten Orten über: Beim Maibaumaufstellen, einer kirchlichen Ausrückung oder einem Platzkonzert. Kinder sehen die Trachten, hören die Musik und spüren die besondere Stimmung. Nicht immer sind es Eltern oder Verwandte, die den Ausschlag geben. Manchmal reicht ein kurzer Blickkontakt mit der großen Trommel oder ein bewunderndes Staunen bei der Instrumentenvorstellung in der Volksschule.
Viele unserer Jungmusiker:innen machen bereits in der Volksschule erste musikalische Erfahrungen, meist mit der Blockflöte. Später weckt vielleicht eine Schulvorstellung oder der Auftritt eines Freundes das Interesse für ein Blasinstrument. Und plötzlich ist man mittendrin im Klanguniversum der Blasmusik. Eltern, Verwandte oder Freunde, die bereits musizieren, spielen dabei natürlich auch eine wichtige Rolle.
Die erste Probe – Nervosität inklusive
Das erste Mal zur Probe zu kommen, ist für viele aufregend. Man kennt die Abläufe noch nicht, weiß nicht, was einen erwartet. Aber keine Sorge: Bei uns wirst du herzlich aufgenommen. Dein Register hilft dir beim Start, und unser Obmann, der Kapellmeister oder Jugendreferent stehen dir jederzeit zur Seite.
Bevor es soweit ist, steht aber meist eine fundierte Ausbildung am Musikum an. Dort lernst du dein Instrument kennen, und mit dem Junior-Leistungsabzeichen sowie später dem Bronzenen Leistungsabzeichen machst du wichtige Fortschritte. Das Bronze-Abzeichen ist gleichzeitig deine Eintrittskarte in den Verein! Wir freuen uns aber auch, wenn du schon vorher bei uns mitprobst, um ganz entspannt in den Verein hineinzuwachsen.
Noch bevor die ersten Töne im Orchester gespielt werden, beginnt die Arbeit: Marschbuch und Mappe werden zusammengestellt, Noten sortiert, die ersten Stücke verteilt. Dabei hilft das ganze Register zusammen. Auch das Marschieren will gelernt sein – mit viel Geduld, Humor und gegenseitiger Unterstützung. Zur Orientierung bekommst du bei deinem Eintritt in die Kapelle unsere Info-Broschüre mit allem Wichtigen rund um Ausrückungen, Probenregeln und Vereinsleben.
Musik oder doch lieber Fußball?
Immer wieder gibt es junge Leute, die ein Instrument lernen, sich dann aber doch für einen anderen Verein entscheiden – etwa für den Fußballclub, die Feuerwehr oder die Trachtler. Und das ist völlig in Ordnung! Jede Form von freiwilligem Engagement ist wertvoll. Der Weg zur Kapelle ist vielleicht etwas länger – man muss erst ein paar Jahre üben, bevor man mitspielen kann. Doch dieser Weg lohnt sich: Die Freude am gemeinsamen Musizieren, der Austausch zwischen Generationen und der besondere Zusammenhalt sind etwas ganz Besonderes.
Vielleicht dauert der Weg zur Kapelle ein bisschen länger als zum Fußballplatz. Aber dafür lernt man Gleichgesinnte kennen, mit denen man viel Zeit verbringt – sei es bei Proben, Ausrückungen, Konzerten oder gemeinsamen Veranstaltungen. Diese Zeit ist abwechslungsreich, lehrreich und oft auch richtig lustig.
Warum finden so viele Kinder, Jugendliche aber auch Erwachsene zur Blasmusik?
Weil sie dort etwas entdecken, das in kaum einem anderen Bereich so stark zu spüren ist: Gemeinschaft und Kreativität in einem. Die Kapelle wird schnell zu einem Ort, an dem man dazugehört – ganz unabhängig vom Alter, der Schulklasse oder den Hobbys außerhalb der Musik. Hier zählt nicht, wie schnell du bist oder wie viele Tore du schießt es gibt kein Konkurrenzdenken, sondern es zählt wie du dich einbringst, wie du dich entwickelst und wie du mit anderen harmonierst.
In der Musikkapelle entsteht ein ganz besonderes Miteinander: Jung und Alt musizieren nebeneinander, teilen Notenständer, Geschichten und oft auch ein bisschen Lampenfieber. Es ist ein Ort des gegenseitigen Lernens und des Wachsens. Man spürt, dass man gebraucht wird, und erkennt schnell, welchen Unterschied die eigene Stimme im großen Ganzen machen kann.
Dabei ist Blasmusik nicht nur Tradition, sondern auch ein kreativer Raum, in dem Neues entstehen darf. Ob klassische Märsche, moderne Filmmusik oder solistische Herausforderungen – jedes Stück bringt neue Erfahrungen, Emotionen und auch Stolz. Die Musiker:innen lernen nicht nur, ein Instrument zu spielen, sondern entwickeln soziale Kompetenzen, Disziplin, Teamgeist und Selbstbewusstsein – Fähigkeiten, die weit über die Musik hinausgehen.
Genau diese Mischung aus Verlässlichkeit, Herausforderung, Spaß und Zusammenhalt macht die Blasmusik für viele junge Menschen so besonders – und zu einem Ort, an dem man sich schnell zuhause fühlt und gerne bleibt.. In der Musikkapelle zählt jeder Ton, jede Stimme – aber auch jede Persönlichkeit. Man wird Teil eines größeren Ganzen, das nur funktioniert, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht. Gleichzeitig bleibt Raum, sich individuell zu entfalten, Neues zu lernen und sich musikalisch weiterzuentwickeln. Genau diese Mischung macht die Blasmusik für viele junge Menschen so besonders – und zu einem Ort, an dem man sich schnell zuhause fühlt.
Du willst mehr wissen? Sprich uns an oder komm einfach mal vorbei!
Wenn du Interesse am Erlernen eines Instruments hast oder Fragen rund um den Eintritt in die Kapelle, helfen wir dir gerne weiter. Wir unterstützen auch bei der Organisation eines passenden Instruments. Und natürlich freuen wir uns auch über ehemalige Mitglieder oder zugezogene Musiker:innen, die bereits ein Instrument spielen und bei uns mitwirken möchten!